Nach dem Frühstück finden wir in unseren Zimmern noch ein Osterkörbchen - kleiner Gruß von Christine mit bunten Eiern und Süßigkeiten. Nett!
Wir fahren der Dhow-Werft von Mr. Juma Hasson Al-Arami am Rande von Sur in einer landschaftlich sehr schönen Lagune. Hier werden die traditionellen Boote der alten Seefahrernation in Handarbeit hergestellt. Alles ohne Pläne, sondern mit langer Erfahrung. Das Holz kommt aus Afrika und Malaysia. Wenn man am Eingang das Holzlager sieht, meint man nicht, was später daraus entsteht.
Ohne Motor und Navigation kostet eine Dhow 200-300.000 Euro. Verwendung finden die hochseetauglichen Boote für alle denkbaren Zwecke: als Fischerboote, Yachten oder als Transportboote.
Ein knappes Jahr bauen sie hier an einem Boot. Normal gibt es drei Werftplätze, aber dieses Luxusboot hier nimmt zu viel Platz in Anspruch, so dass im Moment nur zwei auf Kiel liegen.
Wir fahren kurz in den Supermarkt von Sur, kaufen noch kühles Wasser und Superkleber zur Reparatur von Dirks Brillenbügel, der gestern gebrochen ist.
Am frühen Nachmittag sind wir am Whadi Bani Kahlid, einem befahrbaren Flussbett mit tollen Gesteinsformationen.
Am Ende der Straße sind mehrere große natürliche Badeseen mit tiefgrünem Wasser - eine der Touristenattraktionen. Wir essen erstmal mit Blick aufs Wasser (rechts) sehr lecker vom Büffet.
Anne, Uwe und Roli halten ihre Füße zur Erfrischung ins kühle Wasser und lassen sich von den Mini-Fischen anknabbern.
Christine wechselt derweil am Parkplatz einen der beiden Jeeps. Sie hatte dem Autovermieter mit angsteinflößender Stimme beigebracht, dass er einen Ersatzwagen zu bringen hat, bevor wir gleich in die Wüste fahren. Bei Maiks Nissan fällt nämlich immer der Schalter für den Allradantrieb ins Fahrzeuginnere.
Zuvor hatte sie uns die traditionellen Falaj-Wasserkanäle erklärt, die sich hier seit 3000 Jahren durch das Land ziehen und für Bewässerung über Hunderte von Kilometern sorgen. Inzwischen sind sie UN-Weltkulturerbe. An machen Stellen wurden früher durch die Kanäle über Verdunstung in Gebäuden Temperaturen bis kurz vor der Null-Grad-Grenze erreicht und so in grauer Vorzeit ohne Elektrizität Kühlhäuser geschaffen.
Maik und Dirk gehen noch weiter in die Schlucht hinein und entdecken weitere, traumhaft gelegene Seen mit smaragdgrünem, kristallklaren Wasser.
Um kurz vor 18 Uhr fahren wir in die Wüste Wahiba Sands zum Campen. Heute ist also eine Nacht im Sand angesagt...
Nach gut 20minütiger Fahrt mit vollem Speed über die verwehten Sandpisten und auf Dünen rauf und runter kommen wir im Sonnenuntergang an unserem Camp-Platz an. Geniale Stelle auf einem hohen Plateau mit tollem Ausblick in den Horizont - und zu späterer Stunde in den klaren Sternenhimmel.
Christine fährt zurück, um bestelltes Essen zu holen. Derweil sollten wir eigentlich die Zelte aufbauen, ziehen es angesichts des strammen Wüstensturms aber vor, bei Josis Faschingsmusik („Griechischer Wein“, „Da hat das rote Pferd sich einfach umgedreht“) Dosenbier zu trinken.
Irgendwann lässt der Wind tatsächlich nach. Christines Theorie mit der Thermik wegen des Vakuums aufgrund sich abkühlender Berge und aufgeheiztem Sand scheint zu stimmen. Wir bekommen schlechtes Gewissen und fangen an, in tiefdunkler Wüstennacht ohne Anleitungen und im Schein von Handytaschenlampen fremde Zelte aufzubauen. Mordsgaudi.
Uwe und Dirk haben die wichtigste Aufgabe: Sie halten die Campingstühle fest, damit sie nicht wegwehen.
Gegen 20:30 Uhr kommt Christine zurück und es gibt leckeres gegrilltes Lamm und Huhn mit Reis, warmem Fladenbrot und Salat.
Diese ziemlich grelle Batterie-Tischleuchte wandelt sich bei der späteren gemütlichen Runde beim Bier zur Discokugel. DJ Dessert ist in seinem Element:
Wer sich wo letztlich zur Ruhe bettet, wird dann nochmal richtig kompliziert. Anne, Uwe und Maik schlafen in den beiden Zelten. Dirk will draußen schlafen und sich die Wüstenluft um die Nase wehen lassen (dem sich Christine anschließt). Roli und Josef räumen das Gepäck eines Jeeps leer, klappen die Rücksitzbänke um und schlagen dort ihr Lager auf. Nicht ohne noch einen (!?) Schlummertrunk zu nehmen. Man beachte beim letzten Foto die hämische Freude im Gesicht des Fotografen, das sich im Fenster spiegelt.
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