Um 5 Uhr klingeln die Wecker. Uwe, Maik und Dirk fahren 10 Minuten zum Einstieg in den Balcony Walk und wandern bei Sonnenaufgang 2:15 Stunden den grandiosen Weg in den Canyon hinein.
Am Ende des Weges befindet sich das verlassene Dorf mit einigen Steinhäusern unter einem riesigen Felsvorsprung. Wir machen kurz Pause, dann gehts den gleichen Weg zurück. Diesmal aber bergaufwärts und mir der jetzt über dem Berg aufgegangenen Sonne, was uns ganz schön den Schweiß treibt. Trotzdem ein tolles Erlebnis. Und wir sind stolz, die auf vier Stunden taxierte Wanderung in gut der Hälfte der Zeit geschafft zu haben.
Um 8.15 Uhr sitzen wir beim Frühstück im Hotel, während die anderen langsam aus ihren Chalets heraus krabbeln. WIR haben schon Frühsport hinter uns!
Wir fahren um kurz vor 10 Uhr weiter. Kurzer Fotostopp bei einem verlassenen Dorf am Wadi Gul. Oben links ist das uralte Wehrdorf zu erkennen, unten das jüngere, aber ebenfalls verlassenene Lehmdorf. Davor die Gärten. Die Bewohner leben jetzt in neuen Betonhäusern wenige Meter weiter.
Wir fahren um kurz vor 10 Uhr weiter. Kurzer Fotostopp bei einem verlassenen Dorf am Wadi Gul. Oben links ist das uralte Wehrdorf zu erkennen, unten das jüngere, aber ebenfalls verlassenene Lehmdorf. Davor die Gärten. Die Bewohner leben jetzt in neuen Betonhäusern wenige Meter weiter.
Wir fahren weiter und besuchen die Kleinstadt Al Hambra, in der wir erst durch eine schöne Palmenallee laufen und dann in ein Viertel alter Lehmhäuser kommen.
Viele von ihnen sind inzwischen nicht mehr bewohnt und verfallen leider. Sehr schade um die tolle Architektur und die Substanz. Aber der Beton-Neubau reizt gerade junge Familien auch hier mehr als altes Gemäuer.
In einem schönen, noch intakten der alten Gebäude können wir zuschauen, wie Frauen dünnes Brot backen, Mehl mahlen oder Öl aus Arganien herstellen.
Sie rösten die Kerne, schroten sie, kochen die Masse mit Wasser und Salz auf und kneten anschließend aus der Paste das hochwertige Öl heraus. Es dient als Medizin gegen Kopfschmerzen ebenso wie für die Hautpflege und ist gut für den Magen.
Josef bekommt eine Portion auf die Stirn. Mal sehn, was es bewirkt bei dem Bub.
Zum Abschluss gibts einen leckeren Tee mit Datteln.
Weiter gehts nach Misfat al Abreen, ein Dorf mit Kalendermotiven.
Es ist kurz vor 13 Uhr, als wir dort wieder starten. Wir fahren jetzt auf Asphalt auf den Berg Jebel Haat. Bei Shorfeet al Alamin überqueren wir ihn an der höchsten Stelle der Passstrasse (ca. 1930m) und fahren auf abenteuerlichen Pisten offroad auf der anderen Seite wieder herunter.
Knapp zwei Stunden dauert unsere Tour auf staubigen und teils steilen Pisten mit atemberaubenden Ausblicken auf Gesteinsformationen, die in ihrer Massivität und Eigenart ihres Gleichen suchen. Massive, tiefschwarze Gesteinsplatten liegen schräg aufeinander und ragen in die Landschaft, als wäre die letzte Eiszeit gestern erst zu Ende gewesen.
Immer wieder kommen wir an Gebirgsdörfern vorbei, bei denen man sich fragt, wie man hier (freiwillig) leben kann. Es gibt verschiedene Gründe dafür: Einst war die Küste vor den Emiraten und dem Oman voll von Piraten, die Schiffe, Fischer und die Landbevölkerung an der Küste tyrannisierten. In den Bergdörfern fanden die Menschen Sicherheit davor. In der jüngeren Vergangenheit sorgte der Sultan mit Maßnahmen gegen die Landflucht. Er schenkte jedem jungen Mann (heute auch jeder Frau) ein Grundstück. Aber nur im jeweiligen Geburtsort, was eben den Zug in die Städte abmildert und manche Dörfer auf dem Land oder in den Bergen vor dem Aussterben rettet.
Der weiße Jeep vor uns auf den Bildern ist übrigens der Schulbus. Er sammelt die Kinder aus den Bergdörfern ein und bringt sie morgens zur Schule und nachmittags heim.
An der Bewertung dieser Offroad-Etappe scheiden sich aber die Geister, wie sich während eines Stopps herausstellt. Während Maik, Dirk und Uwe Ausblicke, Landschaft und Routen sensationell finden, ist Anne fix und fertig vom Geschaukel auf dem Mittelsitz und Roland stinksauer, weil er von 15 Minuten Offroad ausgegangen war und nicht von zwei Stunden.
Um kurz vor 16 Uhr machen wir einen kurzen Imbiss-Stop mit leckerem, frischgemachtem Chicken-Sandwich (gerollt im Fladenbrot) mit Pommes, bevor es auf die Autobahn Richtung Maskat geht. Unser Ziel: das Sheraton-Hotel, unser letztes Domizil dieser Reise, das wir gegen 18 Uhr - ziemlich kaputt vom heute doch anstrengenden Tag - erreichen.
Gut zwei Stunden Pause, dann gehts zum Abendessen an den Hafen. Christine versbschiedet sich bis morgen Abend von uns. Ihre Dienstleistung für unsere Gruppe ist - bis auf den Transfer morgen zum Flughafen - beendet.
Um 20:15 Uhr nehmen wir zwei Taxis zum Restaurant im 7. Stock des Marina Hotels. Christine hatte es uns empfohlen und auf der Mini-Terrasse einen Tisch reserviert. War ein Super-Tipp.
Wir sitzen mit Blick auf den Hafen und die Promenade und genießen das empfohlene Chicken- bzw. Seafood-Curry - und „Bavaria-Bier“ aus Dosen (gebraut in Holland - Etikettenschwindel! Schmeckt aber).
Als wir um kurz vor 22 Uhr gehen sind es immer noch über 30 Grad. Josef, Roland und Dirk fahren in einem uralten Mercedes-E-Klasse-Taxi zurück zum Hotel. Der Fahrer schwärmt von Deutschland, das er 1986 schon einmal besucht hat.
Roli und Dirk trinken in der Hotelbar (bzw. Disco) im Keller noch ein Bier. Nur hier - versteckt im Dunkel gewissermaßen, außerhalb der strengen Augen Allahs - gibt es Alkohol.
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