Samstag, 31. März 2018

Von der Palmeninsel und dem Segel im Sonnenuntergang

Wir sind zurück in Dubai, haben hier noch einen ganzen Tag und übernachten heute nochmal auf dem Schiff. Morgen vormittag erst endet die Kreuzfahrt.

Verabredet zum Frühstück hatten wir uns nach Protest der Langschläfer-Kabine 8022 (Roli und Josi) erst um 9:30 Uhr. Diejenigen, die schon früher rauswollten, Dirk und Maik, verschlafen allerdings. Ihre Handys hatten Dank Flugmodus die einstündige Zeitverschiebung heute Nacht nicht mitgemacht. Also steht „Alarmstart“ an bei beiden. 15 Minuten später sitzen wir alle zusammen beim Frühstück mit Blick auf Dubai.

Josef und Dirk entscheiden sich, dieses kleine, aber feines Servicetool des Schiffes, das auf jedem Tisch hier steht, mit nach Hause zu nehmen und daheim einzuführen. 



Josef will es künftig erstmal in seinem Zimmer und später - nach dem Umzug - im Haus vom Opa gegenüber installieren. Per Knopfdruck kann er dann die Mama rufen, wenn er Sercice benötigt. Wir sind uns alle einig, dass das eine tolle Idee ist.

Gegen 11 Uhr gehen wir von Bord. Beim Ausstieg machen wir nochmal ein kurzes Foto von der Lage unserer Kabinen (über dem dritten bzw. vierten chinesischen Schriftzeichen). Im Hintergrund liegt die AidaStella, die wir schon in Bahrain gesehen hatten.



Außer Anne und Uwe halten wir uns jetzt nur im Cruiseterminal auf, um uns bis zur vorgegebenen Frist um 12 Uhr die Stempel des Zolls zu holen, im Wlan zu surfen und dann wieder aufs Schiff zu gehen. Die vier Männer wollen sich die Mittagshitze in der Stadt sparen. 

Anne und Uwe machen schon eine kleine Tour über Mittag. Sie schlendern durch die Souqs, die am heutigen heiligen Feiertag (Freitag = Sonntag) aber nur von Touris bevölkert sind, und fahren in einem kleinen Holzboot (Dou) eine Stunde durch den Dubai-Creek, den Kanal der Stadt.



Als der Kapitän schon nach 40 Minuten wieder anlegt, gibt‘s Ärger. Sie zahlen nicht den gesamten Preis und machen sich mürrisch von dannen.

Gegen 15 Uhr gehen wir dann alle zusammen an Land und suchen uns ein Family-Taxi (Kleinbus mit 6 Sitzen). Als Dirk den Fahrer beim Start daran erinnert, das Taxameter einzuschalten, fingert dieser nervös an seinem Gerät herum und lässt uns dann lieber wieder aussteigen, weil es angeblich kaputt sei. Der Aufpasser am Taxistand pfeifft ihn zusammen. Alles ein Versuch der Abzocke, dem wir inzwischen routiniert widerstehen.

Der nächste bringt uns - mit Taxameter - zur 35 Kilometer entfernten berühmten Palmeninsel, dem künstlich aufgeschütteten Stadtteil im Meer in Form einer riesigen Palme mit Luxusvillen, Hotels und Vergnügungsparks. Wir lassen uns an die Spitze der Palme fahren zum monumentalen Hotel „Atlantis The Palm“.



Drinnen schlendern wir zunächst durch die Einkaufspassagen und lassen uns von den grandiosen Einblicken in das riesige Aquarium mit unzähligen großen und kleinen Fischen beeindrucken. Auf einem thron-ähnlichen Gestühl machen wir eine standesgemäße (Foto-)Pause.









Zum Schluss gibt es das obligatorische Gruppenfoto vor der monumentalen Hotelfassade am äußersten Punkt der Palmeninsel.



Wir wollen dann zunächst mit der Monorail-Bahn zurück in die Stadt fahren, merken aber beim Ticketlösen, dass eine Taxifahrt viel billiger wäre. Wenn es auch dauert, bis wir endlich einen Sechssitzer finden, kommen wir doch nach komfortabler Fahrt im Luxus-Toyota-SUV pünktlich zum Sonnenuntergang am Strand vor dem „Burj al Arab“ an. 

Das architektonisch einem Segel nachempfundene, einzige Sieben-Sterne-Hotel der Welt, ist neben dem Burj al Kalifa das weltbekannteste Wahrzeichen Dubais. Wir verzichten auf einen Nachmittagstee im Aussichtsrestaurant (mit einem Glas Champgner 150 €) und lassen uns lieber vom Anblick des Gebäude in der untergehenden Sonne berauschen.



Am Strand sind wir - wieder einmal - DIE Attraktion und werden unzählige Male um Fotos und Selfies gebeten. Gutmütig, wie wir sind, schlagen wir natürlich keinen Wunsch aus.



Und selbst auf Josef, der ja in Zivilkleidung herumläuft, färbt heute hier am Strand die Begeisterung über die deutschen Scheichs ab.



Emir Maik bin Baden ist jetzt auch in Besitz einer eigenen Staatsflagge für sein Reich. Er ist König der Nichtschwimmer:



Auf dem Weg zurück in die Stadt hören wir aus den prächtig beleuchteten Moscheen die Muezzine rufen und predigen. Heute ist der heilige Freitag!







Nachdem die Sonne wieder einmal als tiefroter Feuerball im Horizont verschwunden ist, fahren wir zum neuen Stadtteil Marina Bay. In den letzten 6-8 Jahren sind hier unzählige futuristische Hochhäuser aus dem Wüstensand entstanden, die beidseits eines Kanals mit individueller Formensprache in den Himmel ragen. Entlang des Flusses schlängelt sich über sieben Kilometer der Marina-Walk, eine Promenade, die besonders abends mit den bunt glitzernden und funkelnden Wolkenkratzern eine unglaubliche Wirkung auf Spaziergänger wie uns entfaltet.

Am Pier 7, einem runden Gebäude mit Restaurants und Bars, haben wir uns mit Tobias, Daniela, Lennard und Luise Faber, Freunde von Dirk und Anne aus Buseck, verabredet, die gerade Osterurlaub in Dubai machen.

Von unserem Tisch auf der Terrasse des Restaurants im vierten Stock haben wir beim Burger und Fish&Chips-Essen einen atemberaubenden Ausblick.



Um kurz nach 21 Uhr brechen wir zusammen auf. Unsere Taxisuche dauert aufgrund der Gruppengröße wieder einmal länger. Dennoch schaffen auch wir es, pünktlich vor 22:30 Uhr wieder an Bord der MSC Splendida zu sein, um die letzte unserer sieben Nächte auf dem Ozeanriesen zu verbringen.

Es wird eine kürzere Nacht, denn um 8 Uhr müssen wir von Bord, was Aufstehen um 6:30 Uhr und Frühstück um 7 Uhr bedeutet. Die Koffer haben wir schon gepackt und zum Abtransport vor die Kabinentür gestellt.



Freitag, 30. März 2018

Vom Königreich Bahrein und dem Bereicherungsmuseum

Wir sind heute morgen gegen 8 Uhr im Königreich Bahrein angekommen. Nach Frühstück und Auschecken gegen 10 Uhr hat uns ein kostenfreier Shuttlebus vom weitentfernten Cruiseport im die Stadt zur „Lulu-Mall“ gefahren.

Nur mit Mühe finden wir freies Wlan. Wir wollen uns jetzt ein Taxi für den ganzen Tag ordern und auf einen traditionellen Souq (Markt) und die Formel-1-Strecke fahren.

Am Taxi-Stand vor der Mall freuen sich die Fahrer über die Kleidung unserer drei deutschen Scheichs so sehr, dass sie Fotos mit sich und uns machen. Dirk verhandelt danach einen Preis für eine 5-stündige-Fahrt. 

Auf dem Weg zur Rennstrecke passieren wir die Baustelle des ersten IKEA in Bahrein. Unser Taxifahrer freut sich schon auf die Eröffnung, dann muss er für seine Billy-Regale nicht mehr ins Nachbar-Emirat fahren, erzählt er uns.



Er erzählt uns ein bisschen von seinem Land, das 750.000 Landsleute und 750.000 Gastarbeiter, vor allem aus Pakistan, beheimatet.

An der Formel-1-Strecke bauen sie kräftig auf für das Rennen vom 6.-8. April. Wir machen ein paar Fotos im Welcome-Center und von der Tribüne. Weiter kommen wir leider nicht - ist alles reserviert heute für die Gäste, die auf den Kreuzfahrtschiffen für horrendes Geld Touren gebucht haben. 





Nach einem Stündchen Herumlaufen und Wlan-Abtauchen im Welcome-Center steigen wir ein in unser Taxi. Unser freundlicher Fahrer fährt uns zu dem traditionellen Fort Qalʿat al-Bahrain (Fort von Bahrain; arabisch قلعة البحرين Qalʿat al-Baḥrain). Der Ruinenhügel ist ca. 300 × 600 m groß und war wohl über lange Zeit der Hauptort der Insel. 2005 erfolgte die Aufnahme in die Unesco-Welterbeliste.



Die untersten Schichten datieren um 2200 v. Chr. und gehören zu einer Stadtanlage der Dilmunkultur mit einer Stadtmauer und großen Hausanlagen, die Vorratseinrichtungen besaßen. Um 1450 v. Chr. wurde hier ein großer kassistischer Palast errichtet, in dem wohl ein Statthalter residierte. Von hier stammen zahlreiche Keilschrifttafeln. 



Die Portugiesen unterwarfen Bahrain im 16. Jahrhundert und kontrollierten von 1521 bis 1602 mit ihren Schiffen und einigen Befestigungsanlagen entlang der Küste den Seehandel im Persischen Golf. 



Im 16. Jahrhundert wurde an Stelle der Stadt ein großes portugiesisches Fort errichtet, das auch heute noch den Ort beherrscht.



Im Anschluss fahren wir in die Stadt in ein traditionelles Souq-Viertel. Es sind eher mittelmäßige bis heruntergekommene Straßen und Läden, von denen viele zudem um diese Uhrzeit geschlossen sind. Wir suchen uns einen Laden mit traditionell bahreinischer Küche...




...aber nur, um Flüssigkeit aufzufüllen. Gegen 15:30 Uhr sind wir mit dem Taxi wieder am Schiff. Nachdem schon heute morgen das Wlan hier nicht lief, interveniert Dirk. Die Bediensteten im Cruise-Port starten den Router neu - schon läüft das Wlan zur Freude aller Touristen und Crewmitglieder, sodass wir endlich mit der Heimat kommunizieren können.

Bevor wir gleich aufs Schiff gehen und bis morgen Mittag in Doha/Katar wieder offline sind, soll noch kurz das Geheimnis der Überschrift dieses Tagesblogs mit dem Hinweis auf das seltsame Museums aufgelöst werden: In der täglichen Zeitung unseres Schiffs, deren Übersetzung ins Deutsche doch eher nach Google-Übersetzer statt einem guten Dolmetscher klingt, war eine Fahrradtour durch Manamar empfohlen. Mit dem Höhepunkt des Besuchs vermutlich des „Reichsmuseums“ des Königreichs Bahrein. Das Übersetzungsprogramm hat dann daraus ein „Bereicherungsmuseum“ gemacht. Angesichts des unermesslichen Ölreichtums hier ein richtig schöner Freud‘scher Fehler...

Auf dem Schiff angekommen, macht jeder individuell sein Vorabendprogramm. Maik und Dirk legen sich in den Whirlpool mit Blick in die untergehende Abendsonne, Anne trainiert ihr Knie im Fitnessstudio, während der Kapitän in ihrer Nähe auf dem Laufband schwitzt. Dirk verfolgt (aus sicherer Entfernung) den Kurs in irgendeinem lateinamerikanischen Tanz an der Bühne am Pooldeck.



Um kurz nach 21 Uhr sitzen alle dann wieder in trauter Einigkeit zusammen am Restauranttisch und schlemmen Scampis, Kalbshaxe, Paella oder Risotto mit Muscheln.



Im Casino gibt es ab 22:30 Uhr wieder 3-Euro-Gutscheine zum Verspielen. Und wer gewinnt wieder dabei? Familie Suss-Sauer natürlich. Uwe macht aus drei Euro 15 Euro - wer auch sonst? Wir schauen noch mit leichtem Schaudern zu, wie unsere Stammspieler der letzten Abende auch heute wieder binnen fünf Minuten 500 Euro am Roulette verspielen. Die Gewissheit, dass sie unsere Kreuzfahrt irgendwie dadurch mitfinanzieren, beruhigt uns ein wenig.

Den Absacker bis kurz nach Mitternacht nehmen wir in der Weinbar, in der Roli, Josi und Maik am frühen Abend schon eine Weinprobe gemacht hatten. Sie hatten schon beim Essen vom Gitarristen mit Bombenlegerfriur geschwärmt. Zu Recht, denn er unterhält uns mit alten Rocksongs, die Uwe und Roli zu Höchstform im Luftgitarrespielen bringen.

Vom Markt der edlen Falken und den neuen Katar-Werbestars

Am frühen Morgen legen wir in Doha im Königreich Katar an. Das Bugstrahlruder unseres Schiffes, mit dem der Kapitän uns im Hafen an die Mole manövriert, scheint auch ganz in der Nähe unserer Kabinen verbaut zu sein. Jedenfalls schüttelt es uns jedesmal fast aus dem Bett, wenn das Ding morgens in aller Herrgottsfrühe in einem Hafen eingeschaltet wird für die letzten Meter.

Dafür entschädigt uns ein Blick vom Balkon auf die grandiose Kulisse, die wir später auch beim Frühstückskaffee von unserem Tisch am Heck genießen.





Gegen 10 Uhr gehen wir von Bord, besorgen uns kurz Wlan im Cruiseport, wechseln Geld und bewundern den Schein, in dessen Inschriften wir uns erst einmal vertiefen müssen, bevor wir sie verstehen.



Begeisterte Araberinnen in Schwarz wollen unbedingt Uwe und Dirk fotografieren. Maik ist heute in zivil. Er hat Angst, von den Kataris inhaftiert zu werden, weil der Taxifahrer uns gestern von den Spannungen erzählt hatte, die seit einigen Monaten zwischen Katar und den anderen Emiraten und Königreichen herrschen. So ein Angsthase!

Am Cruiseport steht eine Delegation traditionell gekleideter Männer mit Säbel und Degen Spalier, die richtig Spaß mit uns haben.



Wir fahren mit dem Shuttlebus zum Hafenausgang und laufen 20 Minuten durch die Hitze der Hauptstadt (gut 35 Grad) zu den traditionellen Souqs, den Märkten der Stadt.

Ganz kurz zum Hintergrund: Katar ist ein arabisches Land auf einer Halbinsel, dessen Landschaft aus Wüste und einem langen Küstenabschnitt am Persischen Golf mit Stränden und Dünen besteht. Das Land hat 2,7 Mio. Einwohner. Die Hauptstadt Doha ist für ihre futuristischen Wolkenkratzer und eine hochmoderne, von antiken islamischen Bauweisen inspirierte Architektur bekannt. Das Land wird als absolute Monarchie regiert. Staatsreligion ist der Islam und die Scharia ist die Hauptquelle der Gesetzgebung. Katar ist mit einem Bruttoinlandsprodukt von 127.659 US-Dollar pro Kopf das materiell reichste Land der Welt.

In den Gebäuden des traditionellen Marktes ist es durch die enge, historische Bebauung erstens richtig angenehm kühl und zweitens richtig schön (im Gegensatz zu gestern in Bahrein). Das erste, was wir entdecken, ist die Feuerwache. Uwe muss ein Erinnerungsfoto machen als Offenbacher Berufsfeuerwehrchef vor dem Löschfahrzeug von der österreichischen Edelmarke Rosenbauer.


Wir steuern zuerst den Falken-Markt an. Viele der Tiere haben zur Beruhigung Mützen über den Augen, um nicht abgelenkt zu werden. 



Wir erfahren von einem Verkäufer,  das diese Tiere hier knapp 20.000 Euro wert sind.





Direkt gegenüber befindet sich die mehrstöckige Falkenklinik. Im Minutentakt gehen Scheichs mit ihren Falken (manchmal auch auf dem Arm von Untergebenen bzw. Trägern) ein und aus, um ihre Schätzchen behandeln zu lassen.


Vor dem Eingang in den traditionellen Waqif-Soug machen wir ein kurzes Gruppenfoto, um dann schnell wieder in den kühleren Gängen zu verschwinden. 

Zwischen den unzähligen Läden mit Gewürzen, Gold, Perlen, Handarbeiten, Samt und Seide lassen wir uns treiben durch das quirlige Marktleben mit seinem Stimmenwirrwarr und exotischen Gerüchen, probieren hier und da etwas an und kaufen dies und das. 











Dirk überlegt kurz, für Dunja ein Mitbringsel dieser Art zu erwerben: 



Da Sie aber nicht so auf Gold steht und farbenfrohe Kleider bevorzugt, entscheiden sich Josef und sein Papa lieber für ein solches, traditionelles Gewand. Da haben daheim doch alle etwas davon:



Anne liebäugelt mit der Schneeleoparden-Fellmütze für die kühlen Nächte im Orient.



Mittendrin spricht ein älterer Herr in traditioneller Kleidung Dirk auf sein Gewand an. Er erkennt (wie alle anderen hier auch) am Kragen und dem Bändel, dass es aus Dubai oder dem Oman, jedenfalls nicht aus Katar stammt. Er fragt uns begeistert, wie wir hierher gekommen seien. Hintergrund ist die oben bereits erwähnte diplomatische Eiszeit, die seit ein paar Monaten hier herrscht und Katar wegen seiner politischen Nähe zum Iran ziemlich isoliert hat. Einheimische aus anderen Ländern der Region dürfen deshalb nicht mehr nach Katar einreisen und umgekehrt. Die Flugverbindngen sind gekappt. Auch deshalb sind wir Exoten - hier offenbar noch mehr als anderswo. 

Aber die Leute freuen sich, winken Uwe und Dirk zu, tuscheln schon von weitem, wenn wir kommen, mustern uns von oben bis unten, lächeln und sprechen uns an, wollen Fotos mit uns - kurz: haben ihre helle Freude. 

Wir fühlen uns ein bisschen wie Chinesen in Lederhosen vor dem Schloss Neuschwanstein.





In einem schönem syrischen Lokal im Souq machen wir Mittag. Wir sitzen im ersten Stock in bequemen Sesseln und bestellen zusammen leckere gemischte Vorspeisen, trinken Tee und Wasser und zum Abschluss einen ausgesprochen aromatischen, leicht dickflüssig-schokoladigen Mocca mit geschäumter Milch. Köstlich.





Angesichts der Hitze draußen entschließen sich Anne, Uwe und Dirk zur Rückfahrt mit dem Taxi. Wir haben einen netten jungen Fahrer aus Pakistan, der zwei Jahre als Gastarbeiter hier ist und uns viel erzählt von Katar, ebenso wie von seiner Heimat in den Bergen an der Grenze zu Afghanistan, seinen beiden Kindern. Er zeigt uns während der Fahrt Bilder, wie sie im Schnee spielen. 

Dank eines Unfalls stehen wir lange im Stau. Unsere drei Fußgänger begegnen uns an der Ampel kurz vor der Bushaltestelle des Shuttlebusses zum Schiff. Sie waren gleichschnell. Aber unser netter Fahrer bringt uns Dank Sonderlizenz bis vor das Schiff. Gefragt, was er denn bekomme, antwortet er „What you want“ - Hauptsache Euros oder Dollar.

Im Kreuzfahrtterminal spricht uns der nette Tourismus-Manager an, von dem Dirk heute morgen schon das Wlan-Passwort bekommen hatte. Er möchte ein Film-Interview mit Uwe und Dirk machen für die katarische Tourismuswerbung auf allen sozialen Netzwerken wie Facebook und Instagramm. 

Auf dem Weg zur Kamera überspringt Dirk kurzerhand ein paar Blumenkästen, um den schnellsten Weg vor die Linse zu nehmen. Alte Politiker-Manier eben - immer schnell ins Rampenlicht. 

Dass die Blumenkästen aber die Grenze der Sicherheitskontrollen - quasi die Außengrenze des Königreichs Katar - darstellten, erfährt er sehr schnell durch die aufschreienden Grenzbeamten. Auch er muss schließlich durch den Körperscanner durch, selbst wenn das Königreich ihn als Top-Werbeträger für ihre Marketingfilme auserkoren hat. 

Die Beamten nehmen es aber sportlich und richten ihm sogar für die Aufnahmen noch seinen Kopfschmuck.



Uwe und Dirk werden nun zur Freude von Anne, die aus dem Off fotografiert, verkabelt und anschließend vor laufender Kamera ausgefragt über ihre tollen Erlebnisse heute in Dohar. 

„Say that you love Qatar and will come back with your friends“, flüstert der Tourismusmanager uns zu. Brav wiederholen wir seine Worte in die Kamera, erzählen vom Souq und dass wir 2022 wiederkommen werden, wenn Deutschland hier Fußball-Weltmeister wird.



So geht ein weiterer interessanter und lustiger Tagesausflug zu Ende. Gegen 16 Uhr sind wir alle wieder auf dem Schiff und lassen den Nachmittag ausklingen.

Kurz vor Sonnenuntergang legen wir ab. Es ist das letzte und schönste „Sail-away“-Erlebnis dieser Reise. Denn die Sonne geht als glühend roter Feuerball genau neben der Skyline von Doha im blau-rot-violetten Abendhimmel unter. 



Anne und Uwe haben sich dafür einen perfekten Platz an der Reeling von Deck 14 ausgesucht. Dirk liegt direkt dahinter im Whirlpool und kann das Himmelsschauspiel aus dem warm-blubbernden Wasser verfolgen. Was geht‘s uns gut!

Doch damit nicht genug. Auch die weitere Ausfahrt aus dem Hafen bleibt imposant. Immer mit dem Heck gen Wolkenkratzer-Silhouette und damit im perfekten Blick der drei Oberhessen, nimmt die MSC Splendida Kurs auf Dubai. Die Türme der Hauptstadt beginnen jetzt in ihrer nächtlichen Illumination zu leuchten - haben rote orientalische Deckel auf oder erstrahlen als blau-schimmernde Welle. Bis sie im nächtlichen Dunkel am Horizont verschwindet, können wir den Blick nicht ablassen von der Kulisse.



Die anderen verpassen das Schauspiel übrigens ebenfalls nicht.  Zumindest Roland und Maik erleben die Hafenausfahrt von den Balkons unserer Kabinen, wenn auch nicht ganz so spektakulär wie aus dem Whirlpool des Oberdecks.

Heute nacht geht es zurück nach Dubai, wo wir den morgigen Freitag (muslimischer Sonntag) noch verbringen und auf dem Schiff bis Samstag übernachten werden. 

Die Resümees

Unsere 15tägige Reise ist vorbei. Es ist seit der ersten gemeinsamen Tour vor sechs Jahren eine schöne Tradition in unserem Urlaubsblog, da...