Donnerstag, 12. April 2018

Die Resümees

Unsere 15tägige Reise ist vorbei. Es ist seit der ersten gemeinsamen Tour vor sechs Jahren eine schöne Tradition in unserem Urlaubsblog, dass jeder am Ende ein Resümee verfasst. Seine persönliche Bilanz zieht. Auf Höhepunkte ganz aus seiner - oder ihrer - Sicht blickt. 

Der Autor muss zwar immer ungeheuren Druck aufbauen am letzten Urlaubstag, damit auch jeder seine mindestens zehn Sätze zeitnah - möglichst bis zur Landung - schreibt. Da gibt es dann schon mal ein Murren zu hören („Hier! Setzt misch net so unner Druck, Alder!“). Aber am Ende parieren sie dann schon, die Schäfchen unserer Urlaubsherde, und notierten jeder für sich folgende Rückblicke - die meisten zumindest, denn einer stellte sich dieses Mal irgendwie tot bei diesem Thema...


Roland:

10 Sätze, wie von Dirk gefordert:

1. Danke an meinen neuen Zahnarzt, Dr. Falko Knopp,  der durch seine beherzte Zahnbehandlung, einen Tag vor dem Abflug, meine Teilnahme ermöglicht hat. 

2. Danke an Anne, die uns wieder gute und günstige Flüge rausgesucht hat. 

3. Danke an Oman Air für die gute Durchführung der Flüge.

4. Danke an die MSC Splendida, die uns in ruhiger Fahrt an einige schöne Ziele im arabischen Raum gebracht hat.


5. Danke an die Taxifahrer vor Ort, die uns erstaunlich kostengünstig zu den Top-Locations in Dubai, Abu Dhabi, Bahrain und Doha gebracht haben.

6. Danke an meine Zimmergenossen Josi und Maik für das gute Miteinander.

7. Danke an Maik, der uns sicher über die schwierigen Offroad-Pisten im Oman gefahren hat.

8. Danke an Dirk, der immer wieder dafür gesorgt hat, dass WLAN-Router neu gestartet wurden, damit wir ins Internet konnten und fürs Blog-Schreiben, damit wieder viele Menschen unsere Reise verfolgen konnten.

9. Danke nochmal an Dirk, dass er wenigstens gelegentlich von seinem Handy aufgeschaut hat, um mit der restlichen Welt persönlich zu kommunizieren. 

10. Danke an Uwe und mich, dass wir auch dabei waren. Fazit: klasse Reise, tolle Ziele, viel Freude gehabt


Uwe:

Zwei sehr interessante Urlaubswochen mit der oberhessischen Reisegruppe sind wie im Fluge vergangen. Danke, dass ich als Rhein-Main-Hesse mitfahren durfte. Die Gruppe hat als solche sehr viel Spaß gehabt, es war also auch ein sehr lustiger Urlaub mit vielen spontanen Einfällen. 



Die Kreuzfahrt hat uns zunächst in kurz aufeinander folgenden Stopps in die doch sehr unterschiedlichen arabischen Länder am Persischen Golf geführt. Mega-Citys mit beeindruckenden Hochhäusern mit aufregender Architektur geben Zeugnis vom Reichtum der Region und dann Bahrein, welches doch diesem Reichtum erkennbar hinterher hinkt...oder das Geld in anderen Kanälen versinkt...

Die zweite Urlaubswoche führte uns dann in den Oman. Ein völlig anderes Land im Vergleich zu den zuvor besuchten Ländern. Keine Hochhäuser, keine Bankentürme, keine Prahlerei... Das Land wird von einem Sultan mit absoluter Macht offensichtlich sehr weise und mildtätig regiert. Als Offenbacher beeindruckten mich die im ganzen Land sehr gut ausgebauten Straßen! Ein Traum, wenn im Schlaglochstädtchen die Straßen auch nur annähernd so gut in Schuss wären!!!

Im ganzen Land wird gebaut, Fortschritt an allen Ecken, von dem die Omanis profitieren. Die Rundreise im vollgeladenen und vollbesetzten Nissan Geländewagen war zwar unbequem, aber sehr aufregend. Highlight war die Übernachtung in der Wüste und die Offroadfahrten in den Sanddünen und über den Gebirgspass. Ich bin traurig, dass ich wegen meiner Schulterverletzung nicht selbst fahren durfte. 

Beeindruckend war in allen gesehenen Ländern die Freundlichkeit, mit der uns die Menschen begegneten. Unsere lustige Verkleidung mit landestypischer Bekleidung nahm uns niemand krumm. Ganz im Gegenteil, alle fanden es lustig! Tolles Erlebnis! Spannend zu erfahren, dass diese Bekleidung bei Temperaturen über 30 Grad Celsius und mehr tatsächlich sehr angenehm zu tragen ist!

Apropos Temperaturen: Wir erlebten Anfang April 37 bis 40 Grad, im Sommer wird es hier 50-60 Grad heiß!!! Unvorstellbar!!! 

Der Blog war und ist übrigens eine super Urlaubserinnerung! Danke an Dirk für Deine unvergleichliche Art zu texten!!! Klasse!!!


Anne:

So meine Lieben, es war mir wie immer eine Freude mit euch im SussOss-Reiseteam zu verreisen.

Die Kreuzfahrt mit ihren Mega-Citys des Orients und dem italienischen Chic auf dem Kreuzfahrtschiff war ein gelungener Einstieg in die beiden Wochen.

Neben Abu Dhabi mit dem gigantischen Emirate-Palace und der Moschee, hat mich Katar doch sehr überrascht. Die Stadt mit ihrer Skyline, dem Souk und der Offenheit der Leute war wunderbar.




Auch das Interview unserer hessischen Scheichs war ein absoluter Knüller. Ich bin schon sehr gespannt auf das Ergebnis im World Wide Web.

Unsere zweite Woche im Oman war mit noch mehr Action geladen. Besonders gut hat mir die Übernachtung in der Wüste gefallen und die Freundlichkeit in diesem Land mit den tausend Baustellen.

Auf die nächste SussOss -Reise in 2020, dann vielleicht nach Südamerika ?!?

Dirk:

Wie schnell zwei Wochen vergehen! Und trotzdem kommt es mir vor, als wären wir vier oder sechs Wochen unterwegs gewesen. So unglaunlich viel ist passiert seit dem Start am 23. März.

Wir haben so intensive Eindrücke gewonnen von einem Landstrich, der den meisten von uns bisher völlig fremd war. Haben so viele spannende, abgefahrene Orte besucht, dass der Mund manchmal nicht zuging vor Staunen. Das Marine-Viertel in Dubai gehört für mich den Höhepunkten, die Moschee in Abu-Dhabi, die Wüste und die Gebirge im Oman.



Wir haben tolle Menschen getroffen in allen den Ländern. Unseren Kajak-Vorturner Ayman oder den Taxifahrer Ali in Maskat. Nicht nur wegen ihnen konnten wir manche Vorurteile ablegen über den Nahen Osten. Land und Leute waren so anders im Umgang mit Kultur und Religion, so offen, freundlich und gelassen im Umgang mit uns als Europäern und Christen. Das passte oft so gar nicht zu dem Bild, das bei uns daheim gezeichnet wird von den Menschen und dem Leben hier.

Wir haben so viel gelacht zusammen über spontane, witzige Erebnisse. In der ersten Woche vor allem darüber, wie Uwe, Maik und ich die Superstars waren überall in unseren Dishdashas und alle Fotos haben wollten mit uns. Abgefahren - und nicht planbar sowas. 

Und in keiner Sekunde hatten wir Stress in der Gruppe. Wie auch schon bei den letzten drei Reisen. Wirklich entspannte Truppe. Der „Neue“ aus Bad Offenbach hat seine „Feuertaufe“ übrigens bestanden - und ist jetzt dauerhaft aufgekommen in den exklusiven SussOss-Reisen-Member-Club. Glückwunsch, Uwe.

Josef:

Der Urlaub hat mir wie immer viel Spaß gemacht. Vor allem die Kreuzfahrt fand ich sehr gut. Wir haben viel gesehen und auch das Schiff hat mir sehr gut gefallen. 

Auch wenn das letzte Kreuzfahrtschiff mehr Abwechslung geboten hat, haben wir immer was zu tun gehabt und hatten unseren Spaß. 



Die zweite Woche war zwar anstrengender, war aber auch überragend. Wir haben kulturell und landschaftlich sehr viel Interessantes erlebt. 

Landschaftlich hat mich die zweite Woche sehr oft an unseren Namibiaurlaub erinnert. Mein Highlight des Urlaubs war der letzte Tag. Ich bin zum ersten Mal Jetski gefahren, was wahnsinnig viel Spaß gemacht hat und jetzt kann ich auch die Begeisterung von Maik nachvollziehen. 

Gepaart mit dem 5 Sterne Hotel und dem leckeren Essen am Abend war es meiner Meinung nach ein geiler Abschluss des Urlaubs.

Maik:

...kommt nicht in die Pötte und verweigerte über Stunden, Tage und Wochen nach dem Flug die Aufforderung des Blogautors, sein Resümee zu schreiben. So isser, unser Maik: Eben noch voll dabei und dann über Monate abgetaucht...


Freitag, 6. April 2018

Zurück in der Heimat

Nach gutem Flug landen wir pünktlich nach sieben Stunden in Frankfurt. Nicht ohne eine große Anflugschleife über Rheinhessen gedreht zu haben, um wegen des Ostwindes über Mainz anzufliegen. Auf die Minute um 7:05 Uhr setzen wir auf.



Jetzt geht alles sehr schnell und umkompliziert. Außer am Kofferband. Es dauert lange, bis unsere Gepäckstücke kommen. Annes und Maiks Koffer sind etwas ramponiert. Anne kommt mit einer Reklamation bei der strengen Supervisorin in Stöckelschuhen nicht durch. Maik bekommt immerhin die Zusicherung, dass sich ein Schneider bei ihm zuhause meldet, der den Koffer näht. Maik will bis dahin mal alles rauslegen daheim, was auch noch geflickt werden müsste.

Roli wartet auf der anderen Seite des Bandes nervös auf seinen Sparkasse-Oberhessen-Koffer. Plötzlich seuftzt auf unserer Seite eine andere Reisende „Das ist ja gar nicht unser Koffer, Schatz, da ist anscheinend noch einer von unserer Sparkasse unterwegs hier mit so einem Koffer.“ Die Frau, eine unbekannte Kollegin von Roli, hatte die Werbe-Koffer verwechselt, Rolands vom Band genommen, aber - Gott-sei-Dank - erstmal reingeschaut (wegen ein paar anderer Aufkleber). Alles schnell aufgeklärt und nochmal gut gegangen.

Draußen verabschieden sich Anne und Uwe von den anderen in Richtung Kurstadt Bad Offenbach. Kurze Zeit später kommen Dunja, Poldi und Caro um die Ecke, um den Rest abzuholen. 

In der Tiefgarage gibt es noch ein kurzes Wooling, wer jetzt mit wem in welchem Auto heimfährt, weil Maik ja nach Langgöns muss. Aber auch diese allerletzte organisatorische Meisterleistung des Urlaubs meistern wir mit Bravour.

Sind halt eine geniale Truppe. Aber SussOss-Reisen nimmt ja auch nicht jeden mit...

Wehmut, Wasserski und Warten auf den Abflug

Unser letzter Tag im Oman und gleichzeitig dieser Reise. Ein bisschen Wehmut kommt auf, dass zwei Wochen voller Erlebnisse, Eindrücke und Ereignisse zu Ende gehen.

Maik und Josef stehen früh auf und fahren um 9 Uhr zum Strand. Sie gönnen sich ein Highlight, auf das sie sich schon den ganzen Urlaub lang freuen. Sie wollen vor der Hitze des Tages ihre lang ersehnte Jetski-Session absolvieren. Christine hatte die Reservierung gestern telefonisch für die Beiden klar gemacht. Klappt alles wunderbar. Die Zwei fahren mit unserem Jeep zum Strand, zahlen die Miete und ziehen eine Stunde vor der Küste entlang im Affentempo ihre Bahnen.



Das Foto ist - der Autor gibt’s zu - aus dem Internet, denn fotografieren wäre schwierig gewesen.

Die anderen beginnen unseren ziemlich genialen letzten Relaxing-Tag im 5-Sterne-Hotel mit Ausschlafen. Gegen 10-10.30 Uhr treffen sie sich zum Frühstück in dem imposanten Restaurant (Anne, Uwe, Roli am Tisch hinten) und schlemmen, was das Zeug hält. Mit dem ersten „gescheiten“ Kaffee und Cappuccino der letzten Woche. Wir nähern uns - auch kulinarisch - wieder der Heimat.



Weiter geht‘s draußen am Pool, wo es sich Uwe, Anne, Maik und Dirk auf den luxoriösen Liegen - meist im Schatten angesichts der glühenden Mittagssonne um 36 Grad - bequem machen.



Ab und an eine kleine Runde Schwimmen zur Abkühlung im beschatteten Pool oder Entspannen auf den gemauerten Whirlpoolliegen im Wasser gehören zu den anstrengendsten Tätigkeiten heute.



Bis 15 Uhr müssen wir unsere Zimmer räumen - Late-Checkout. Wir bleiben danach aber noch am Pool bzw. in der kühlen Lobby. Für Sightseeing ist es noch eindeutig zu heiß.

Das machen Uwe, Anne, Maik und Dirk gegen 17:30 Uhr. Mit dem Taxi fahren sie zum Palast des Sultans. Der Taxifahrer ist ein Glücksgriff:



Die Fahrt (mit klassischer Musik von Radio Oman) wird zur Sightseeingtour mit spannenden Erzählungen. Er berichtet uns von Gebäuden, der Gesellschaft (ein Viertel aller Taxifahrer sind Polizisten in zivil) und vor allem vom Sultan, seiner Familie, seinen beiden Yachten, die in der Größe kleiner Kreuzfahrtschiffe hell erleuchtet und jederzeit startbereit im Hafenbecken liegen, oder seinen sechs Palästen im Land, davon zwei in Maskat. Trotz unermesslichen Reichtums ist er ein großzügiger Herrscher, der geschickt Wohltaten an sein Volk verteilt und so eine bis heute riesengroße Zustimmung erfährt. So verteilt er oft Geld, wenn er mit dem Auto am Palast ankommt  und sussteigt (vor seiner Erkrankung ist er selbst gefahren, die Bodyguards saßen auf dem Rücksitz). Und auch unser Taxifahrer berichtet von den Grundstücksgeschenken an jeden erwachsenen Omani. Er selbst habe dem Sultan einmal einen Brief zugesteckt, weil er familiäre Probleme hatte. Zwei Jahre später waren plötzlich 10.000 € auf seinem Konto - „from the Royal Family“, wie ihm seine Bank bestätigte. Wir sind beeindruckt, wie der Monarch getreu dem Motto „Herrsche und teile“ es schafft, eine Diktatur mit offensichtlich hochzufriedenen Untertanen seit Jahrzehnten zu führen und sein Volk am Ölreichtum geschickt teilhaben zu lassen.

Während wir am Palast Fotos machen, wartet unser sympathischer Fahrer auf uns (und stoppt das Taxameter).







Er fährt uns danach durch das Palastgelände, durch alle drei Eingangstore und hintenherum zurück. Danach vorbei an alten Befestigungsanlagen der Portugieser auf einen Hügel mit wunderschöner Sicht.





An der Promenade „Corniche“ lässt er uns heraus und berechnet pauschal viel weniger, als das Taxameter angezeigt hat. Ein ausgesprochen liebenswürdiger, sanfter Mensch. 

Wir gehen in den Mutra-Souq, einen wunderschönen, großen Markt mit Hunderten von Läden. Uwe, Maik und Dirk kaufen sich eine traditionelle Kopfbedeckung für ihre Dishdashas - einfacher als die Tücher, die man immer binden muss - für umgerechnet drei Euro.



Beim Weiterlaufen durch den Souq fallen wir beinahe so auf wie in den Emiraten mit unseren Dishdasha-Gewändern. Die Leute schauen uns auf die Köpfe, freuen sich, lachen, zeigen den Daumen zur Zustimmung - und bieten uns an jedem zweiten Laden noch passende Gewänder dazu an - aber die haben wir ja schon.



Wir schlendern weiter durch den orientalischen Markt und genießen ein letztes Mal die unbeschreibbare Atmosphäre, die Gerüche überall qualmenden Weihrauchs, der in allen erdenklichen Duftnoten verkauft wird und der sich mischt mit den Dünsten des Parfüms in den blumigsten Ausprägungen, die vorstellbar sind.



Anne fühlt sich hier wie ins Paradies versetzt als unsere Shoppingqueen. In einem Lampenladen geht ihr ein richtig großes Licht auf.





Wir essen als kleine Vorspeise zum Dinner auf einem schönen Platz vor dem Souq Chicken- und Lammcurry (rechtes Restaurant auf dem Foto unten) und trinken frischgepressten Mangosaft.





Christine holt uns gegen 20:30 Uhr ab zum letzten Abendessen. Wir fahren ins Kargeen, DER Instanz von Maskat. Durch dichte Weihrauchnebel treten wir ein und haben einen tollen Platz im großen Innenhof. Unter Bäumen sitzen wir bei angenehmen über 30 Grad, genießen frischen Hiniskussaft und zum letzten Mal die arabische Küche.







Um kurz vor 23 Uhr wir mit den Jeeps am Flughafen, verabschieden uns von Christine und sind wieder die ersten beim Checkin. Geht alles schnell und problemlos bei der Pass- und Sicherheitskontrolle. Im Dutyfree schlagen Josef und Anne bei Zigaretten zu zum Verticken daheim.

Wir warten auf das Boarding und darauf, dass unser Flieger von OmanAir um 2:05 Uhr pünktlich abhebt und gegen 7 Uhr Ortszeit in Frankfurt landet...





Donnerstag, 5. April 2018

Al Hamra, Misfat al Abreen und zurück in Maskat

Um 5 Uhr klingeln die Wecker. Uwe, Maik und Dirk fahren 10 Minuten zum Einstieg in den Balcony Walk und wandern bei Sonnenaufgang 2:15 Stunden den grandiosen Weg in den Canyon hinein. 









Am Ende des Weges befindet sich das verlassene Dorf mit einigen Steinhäusern unter einem riesigen Felsvorsprung. Wir machen kurz Pause, dann gehts den gleichen Weg zurück. Diesmal aber bergaufwärts und mir der jetzt über dem Berg aufgegangenen Sonne, was uns ganz schön den Schweiß treibt. Trotzdem ein tolles Erlebnis. Und wir sind stolz, die auf vier Stunden taxierte Wanderung in gut der Hälfte der Zeit geschafft zu haben.

Um 8.15 Uhr sitzen wir beim Frühstück im Hotel, während die anderen langsam aus ihren Chalets heraus krabbeln. WIR haben schon Frühsport hinter uns!

Wir fahren um kurz vor 10 Uhr weiter. Kurzer Fotostopp bei einem verlassenen Dorf am Wadi Gul. Oben links ist das uralte Wehrdorf zu erkennen, unten das jüngere, aber ebenfalls verlassenene Lehmdorf. Davor die Gärten. Die Bewohner leben jetzt in neuen Betonhäusern wenige Meter weiter.



Wir fahren weiter und besuchen die Kleinstadt Al Hambra, in der wir erst durch eine schöne Palmenallee laufen und dann in ein Viertel alter Lehmhäuser kommen.



Viele von ihnen sind inzwischen nicht mehr bewohnt und verfallen leider. Sehr schade um die tolle Architektur und die Substanz. Aber der Beton-Neubau reizt gerade junge Familien auch hier mehr als altes Gemäuer.



In einem schönen, noch intakten der alten Gebäude können wir zuschauen, wie Frauen dünnes Brot backen, Mehl mahlen oder Öl aus Arganien herstellen.









Sie rösten die Kerne, schroten sie, kochen die Masse mit Wasser und Salz auf und kneten anschließend aus der Paste das hochwertige Öl heraus. Es dient als Medizin gegen Kopfschmerzen ebenso wie für die Hautpflege und ist gut für den Magen.

Josef bekommt eine Portion auf die Stirn. Mal sehn, was es bewirkt bei dem Bub.



Zum Abschluss gibts einen leckeren Tee mit Datteln.



Weiter gehts nach Misfat al Abreen, ein Dorf mit Kalendermotiven.













Es ist kurz vor 13 Uhr, als wir dort wieder starten. Wir fahren jetzt auf Asphalt auf den Berg Jebel Haat. Bei Shorfeet al Alamin überqueren wir ihn an der höchsten Stelle der Passstrasse (ca. 1930m) und fahren auf abenteuerlichen Pisten offroad auf der anderen Seite wieder herunter. 











Knapp zwei Stunden dauert unsere Tour auf staubigen und teils steilen Pisten mit atemberaubenden Ausblicken auf Gesteinsformationen, die in ihrer Massivität und Eigenart ihres Gleichen suchen. Massive, tiefschwarze Gesteinsplatten liegen schräg aufeinander und ragen in die Landschaft, als wäre die letzte Eiszeit gestern erst zu Ende gewesen.

Immer wieder kommen wir an Gebirgsdörfern vorbei, bei denen man sich fragt, wie man hier (freiwillig) leben kann. Es gibt verschiedene Gründe dafür: Einst war die Küste vor den Emiraten und dem Oman voll von Piraten, die Schiffe, Fischer und die Landbevölkerung an der Küste tyrannisierten. In den Bergdörfern fanden die Menschen Sicherheit davor. In der jüngeren Vergangenheit sorgte der Sultan mit Maßnahmen gegen die Landflucht. Er schenkte jedem jungen Mann (heute auch jeder Frau) ein Grundstück. Aber nur im jeweiligen Geburtsort, was eben den Zug in die Städte abmildert und manche Dörfer auf dem Land oder in den Bergen vor dem Aussterben rettet.

Der weiße Jeep vor uns auf den Bildern ist übrigens der Schulbus. Er sammelt die Kinder aus den Bergdörfern ein und bringt sie morgens zur Schule und nachmittags heim.

An der Bewertung dieser Offroad-Etappe scheiden sich aber die Geister, wie sich während eines Stopps herausstellt. Während Maik, Dirk und Uwe Ausblicke, Landschaft und Routen sensationell finden, ist Anne fix und fertig vom Geschaukel auf dem Mittelsitz und Roland stinksauer, weil er von 15 Minuten Offroad ausgegangen war und nicht von zwei Stunden. 

Um kurz vor 16 Uhr machen wir einen kurzen Imbiss-Stop mit leckerem, frischgemachtem Chicken-Sandwich (gerollt im Fladenbrot) mit Pommes, bevor es auf die Autobahn Richtung Maskat geht. Unser Ziel: das Sheraton-Hotel, unser letztes Domizil dieser Reise, das wir gegen 18 Uhr - ziemlich kaputt vom heute doch anstrengenden Tag - erreichen. 



Gut zwei Stunden Pause, dann gehts zum Abendessen an den Hafen. Christine versbschiedet sich bis morgen Abend von uns. Ihre Dienstleistung für unsere Gruppe ist - bis auf den Transfer morgen zum Flughafen - beendet.

Um 20:15 Uhr nehmen wir zwei Taxis zum Restaurant im 7. Stock des Marina Hotels. Christine hatte es uns empfohlen und auf der Mini-Terrasse einen Tisch reserviert. War ein Super-Tipp. 



Wir sitzen mit Blick auf den Hafen und die Promenade und genießen das empfohlene Chicken- bzw. Seafood-Curry - und „Bavaria-Bier“ aus Dosen (gebraut in Holland - Etikettenschwindel! Schmeckt aber).



Als wir um kurz vor 22 Uhr gehen sind es immer noch über 30 Grad. Josef, Roland und Dirk fahren in einem uralten Mercedes-E-Klasse-Taxi zurück zum Hotel. Der Fahrer schwärmt von Deutschland, das er 1986 schon einmal besucht hat.

Roli und Dirk trinken in der Hotelbar (bzw. Disco) im Keller noch ein Bier. Nur hier - versteckt im Dunkel gewissermaßen, außerhalb der strengen Augen Allahs  - gibt es Alkohol.

Die Resümees

Unsere 15tägige Reise ist vorbei. Es ist seit der ersten gemeinsamen Tour vor sechs Jahren eine schöne Tradition in unserem Urlaubsblog, da...